Warum habe ich Angst?
Wir alle kennen Angst. Aber warum haben wir Angst? Die Fähigkeit, Angst zu empfinden ist wichtig, um auf Gefahrensituationen reagieren zu können. Angst wirkt wie ein Alarmsystem in unserem Körper, das uns bei Gefahr dabei hilft, zu überleben.
Wir machen einen kurzen Ausflug in die Vergangenheit:
Bei unseren Vorfahren gab es 3 Strategien, um auf eine Gefahr zu reagieren.
- „Nichts wie weg.“ (Flucht)
- „Dem Gegner auf die Rübe hauen.“ (Angriff / Kampf)
- „Still sein und ducken.“ (Erstarren)
Zu diesen Strategien treten körperliche Veränderungen ein, wie gesteigerter Adrenalinausstoß, angespannte Muskeln, beschleunigter Atem und schneller Herzschlag. Angst ist somit in einer lebensgefährlichen Lage wichtig und sinnvoll. Sie unterstützt die Leistungsfähigkeit des Menschen. Sämtliche Körperfunktionen werden aktiviert, wir sind wacher, vorsichtiger und auch stärker. Angst hilft uns, in gefährlichen Situationen angemessen zu reagieren.
Doch manchmal treten Ängste auf, obwohl keine Verteidigung notwendig ist. Was passiert, wenn unser Alarmsystem nicht richtig funktioniert?
Es kann also sein, dass keine reale Gefahr vorhanden ist und wir dennoch Angst empfinden, die sich bis zur Panik steigern kann. Die Fähigkeit, klare Gedanken zu fassen, um angemessen zu reagieren, ist ausgeschaltet. Um das Ausmaß dieser Angstreaktion zu verstehen, müssen wir uns die Entstehung unserer Gefühle ansehen.
Verschiedene Arten von Angst
Um das Thema Angst und Gefühle besser verstehen zu können, möchte ich ein paar Angstbegriffe vorstellen:
- Angst: Ein unangenehmer Gefühlszustand, der durch eine unklare vage Bedrohung ausgelöst wird. Das Gefühl bringt körperliche Reaktionen mit sich, wie zum Beispiel Herzklopfen, Kribbeln oder ein Gefühl der Bedrängung
- Furcht: Ein Gefühl, das auf eine konkrete Bedrohung folgt. Furcht kann zu Angriff (Kampf), Flucht oder Erstarrung führen. Furcht zeigt an, dass sich die Person einer aktuellen Gefahr bewusst ist und reagiert, um sich zu schützen.
- Phobien: Angst vor Situationen oder Objekten, die an sich eigentlich ungefährlich sind. Zum Beispiel kleine Spinnen oder Hunde. Diese Situationen und Objekte werden daher gern vermieden oder nur mit Furcht ertragen. Der Betroffene ist sich bewusst, dass die Furcht unnötig ist, kann sie jedoch nicht überwinden.
- Panikattacken: Darunter versteht sich eine wiederkehrende Angstattacke, die sich nicht auf eine bestimmte Situation oder besondere Umstände beschränkt und deshalb nicht vorhersehbar ist. Die häufigsten Symptome sind beispielsweise Herzklopfen, Brustschmerzen, Erstickungsgefühl oder die Furcht, die Kontrolle zu verlieren.
Welche Formen der Angst gibt es?
- Panikstörung
- wiederkehrende schwere Angstattacken (Panik) mit starken körperlichen und psychischen Symptomen
- Generalisierte Angststörung
- anhaltende starke Sorgen und Ängstlichkeit über zukünftiges Unglück bezüglich aller Lebensbereiche
- Agoraphobie
- Angst vor Menschenmengen
- öffentlichen Plätzen
- alleine Reisen
- Reisen mit weiter Entfernung von zu Hause
- Soziale Phobien
- Angst vor prüfender Betrachtung durch andere Menschen in verhältnismäßig kleinen Gruppen
- Furcht vor Kritik
- Spezifische Phobie
- Angst vor einer klar definierten Situation/Objekt wie z.B. geschlossene Räume, Dunkelheit, Hunde, Zahnarztbesuch
Angstsituationen aus dem Weg gehen
- Du überlegst, dein Studium abzubrechen aufgrund deiner Prüfungsangst?
- Deine Angst vor dem Hund der Nachbarn ist inzwischen so groß, dass du umziehen möchten?
Eine unbehandelte Angststörung kann chronisch werden. Viele Angstpatienten vermeiden bestimmte Situationen, die Angst hervorrufen. Diese Taktik ist für den Moment effektiv, da die Personen in weniger Angstsituationen geraten. Der Nachteil dieser Strategie ist, dass dadurch die Angst bestehen bleibt und sich weiter ausweitet. Es kann eine Angst vor der Angst entstehen, eine sogenannte Erwartungsangst.
Mit dieser Strategie wird der eigene Lebensspielraum erheblich eingeschränkt, und der Betroffene immer wieder die auslösenden Situationen und Objekte vermeiden möchten. Es kann also passieren, dass die betreffenden Personen körperliche Symptome entwickeln und ihrer eigenen Stärke immer weniger vertrauen. Dadurch ziehen sie sich auch von sozialen Kontakten zurück.
Tatsache ist, dass du im Augenblick Angst hast. Daraus ergeben sich zwei Möglichkeiten für dich:
- Du hast weiterhin Angst, sorgst dich und meidest z.B. Situationen oder Umstände und schränkst das eigene Leben zunehmend ein;
oder - Du nimmst deine Angst an, nur für den jetzigen Moment. Der nächste Schritt ist den Umgang mit deiner Angst zu lernen, um die Ursache zu finden und zu ändern. Mit der Zeit kannst du deine Angst überwinden und gewinnst mehr Lebensqualität.
Du möchtest Unterstützung auf deinem Weg oder hast noch Fragen? Schreib mir, ich freue mich von dir zu hören!
Hier wird das Thema Angststörung kompakt und gut verständlich analysiert. Ich bin sicher, dass Menschen, die Unterstützung brauchen, hier kompetente und empathische Hilfestellungen bekommen!
Liebe Dina, vielen Dank für dein tolles Feedback. Es freut mich, dass der Artikel für dich hilfreich ist. Alles Gute für dich.
Danke für den informativen Beitrag zum Thema Angst. Meine kleine Cousine ist Angstpatientin und geht deshalb nicht gern zum Zahnarzt, deshalb suchen wir jetzt nach Lösungen. Ich wusste gar nicht, dass das als spezifische Phobie bezeichnet wird und es noch so viele andere Phobien gibt, wie z. B. die soziale Phobie und die Agoraphobie.
Liebe Lena, danke für dein Feedback. Ich wünsche dir und deiner Cousine, dass ihr eine gute Lösung findet. Fragt euren Zahnarzt; ggfs. kennt er sich mit dieser Thematik aus und kann zur Lösung beitragen. Alles Gute!